Geschwindigkeitsübertretung
Heute soll es weiter bis Balikesir gehen. Nach ca. 150 km machten wir einen Abstecher nach AEZANI, bei KÜTAHYA. Hier steht ein außergewöhnlich gut erhaltener Tempel des Zeus, bei dem noch sehr viele Säulen stehen und der wohl einmalig, vollkommen unterkellert ist. Ein riesiges Tonnengewölbe trägt die Decke des Kellers das noch komplett erhalten ist und in dem man die absolute Präzision der damaligen Tempelbauer begutachten kann.
VARADERO MEETING
Freitag 29.05.09
Heute haben wir nur ca. 120km bis nach Assos zu unserem Tagesziel. Direkt an der Küste kurz vor Assos liegt das Hotel GARDEN EDEN in dem das
VIM 11, „VARADERO INTERNATIONAL MEETING“ statt findet.
Hier finden sich bis zum Abend ca. 220 Motorradfahrer, aus ganz Europa ein. VARADERO ist ein Motorrad von HONDA mit 1000 ccm und ich glaube ca. 100 PS. Alljährlich treffen sich diese Fans der Maschine in einem anderen Land, tauschen sich aus, machen gemeinsame Ausfahrten und haben Spaß. Kommen dürfen ausschließlich Varaderos und andere Honda Motorräder. Hat man z.B. eine BMW und will kommen, so muß man eine Einladung eines Varadero-Fahrers haben. TRANSALP-Fahrer so wie ich sind herzlich willkommen. Bei der Anmeldung bekommt man ein ganzes Bündel von Fanartikeln mit dem VIM Aufdruck. So z.B. ein T-Shirt, ein PIRELLI-Käppi, ein VIM-Käppi, ein Mauspad, Aufkleber, Olivenseife und Öl vom Landkreis und andere Kleinigkeiten. Ich übernachtete auf der hoteleigenen Wiese mit Holländern, Ungarn, Türken und einem Israeli.
Gleich in der ersten Nacht, es war schon früh am Morgen hörte ich plötzlich Hundegebell, der hoteleigenen Hund rannte an meinem Zelt vorbei und blieb an einer Abspannleine meines Zeltes hängen und dabei brach das dünne Alu-Gestänge. Dies gab einen Ruck und einen Knall, ich dachte der Hund sitzt bei mir im Zelt.
So ein blö.... Hund. Vom Freitag Abend bis Montag morgens gab es immer „All You can it“ Büffet, sehr lecker, wie überhaupt die türkische Küche ausgezeichnet und sehr zu empfehlen ist.
Am SAMSTAG den 30.05.09
ging es in Gruppen von ca. 25 Motorrädern ins nahe gelegene Kücükkuyu um ein Olivenöl-Museum zu besichtigen und anschließend in ein etwas außerhalb gelegenes sehr schönes mit Wasserfällen und Teichen angelegtes, Restaurant zum Mittagessen. Diese gemeinsamen Ausflüge wurden mit großer Begeisterung und Staunen der Einheimischen Bevölkerung, ja sogar mit Beifall, aufgenommen. Am Nachmittag wurde relaxt und am Abend gab es einen Solosänger mit Gitarre, der jedoch schon seine besten Tage hinter sich hatte.
Am SONNTAG den 31.05.09 besuchten wir, wieder in Gruppen, das berühmte ca. 140km entfernt liegende PERGAMON. Hier sieht man noch einen Teil der Akropolis, die Grundmauern des Dionysos-Tempels, ein eindrucksvolles am steilen Hang gebautes Theater und vieles andere dieser geschichtsträchtigen antiken Stätte, wo übrigens das Pergament erfunden wurde. Für einen Besuch sehr zu empfehlen.
Die Hin- wie die Rückfahrt ging zum Teil durch wunderschöne Pinienwälder, vorbei an Feldern mit in großen Gruppen arbeitender Frauen, die uns freundlich zuwinkten. Bei der Rückfahrt hängte ich mich an zwei österreichische Pärchen, die die kurvenreiche Strecke fuhren wie die Verrückten. Ich (mit Stollenbereifung) fuhr auf der allerletzten Rille in diesen extrem schwierigen und gefährlichen Kurven, um einigermaßen mithalten zu können. Respekt an den beiden Damen, die diese Strecke souverän gefahren sind. Diese Jagd dauerte ca. eine halbe Stunde, dann ließen wir es wieder gemütlich laufen.
Ich hatte, wie alle anderen auch, einen schnell fliegenden Schutzengel dabei, den ein Motorradfahrer in die Türkei unbedingt mitnehmen sollte. Hier erlebt man die tollsten Überraschungen, wie z.B. frei laufende Eselsgruppen, frei laufende Kuhherden, Eselskarren, ganz langsam fahrende uralte Autos mit genauso uralten Fahrern, spielende Kinder, überladene alte Lkw s und von den unendlich vielen Schlaglöchern und schlüpfrigen Teerstreifen die einem das Vorderrad wegziehen, ganz zu schweigen. Auf jeden Fall ein Erlebniss von ganz besonderer Art, mit allen Schikanen.
Am Sonntag Abend spielte dann eine junge Band, die sich hören lassen konnte, am Pool. Die größte Gruppe der Fahrer kam aus Polen mit 23 Mann und einer der größten WODKA-Flaschen, nähmlich 5 Ltr., aus der jeder einen Schluck nehmen durfte. Schmeckte gar nicht so schlecht. Insgesamt waren 19 Nationen vertreten: Türkei, Griechenland, Bulgarien, Rumänien,Kroatien,Italien, Frankreich, Österreich,Tschechien, Deutschland, Holland. Belgien, Polen, Finnland, England, Schweden, Schottland, Israel und aus Nord-Irland der den weitesten Anreiseweg hatte und dafür einen Satz Reifen als Präsent erhielt. Unter den Varadero-Fahrern waren übrigens 26 Fahrerinnen, die diese starke Maschine hierher fuhren.
Bei so einem Treffen mal dabei gewesen zu sein ist OK, aber das ist nichts für mich diese Rudelbildung. Ich genoss die letzten drei Wochen alleine und doch nicht alleine, weil immer jemand kam und neugierig war, oder man einen anderen Fahrer traf sich unterhielt, einen Tag zusammen blieb und dann wieder seinen eigenen Weg ging, fuhr.