OFF ROAD Tour Samstag 03.07.10
Heute am Samstag wollen wir eine längere, hauptsächlich Off Road, Tour starten. Doch früh um 7 Uhr wurde erstmal Fernseh geschaut. Deutschland – Argentinien 4:0 Das Aufstehen hat sich gelohnt, denn es war ein schönes Spiel. Erst gegen 12 Uhr war dann alles soweit, das wir starten konnten. Der Plan war: in ein paar Tagen nach Clinton zu fahren, dort Rick, einen Freund von Jürgen zu treffen, um dann gemeinsam nach Bella Coola an die Westküste zu fahren und das möglichst viel auf Gravelroads. (unbefestigte Straßen) Heute jedoch ging es erstmal ca. 10km auf dem Highway Nr1 westlich um dann rechts ab, ca. 100km auf Forstwegen bis zum Sushwap Lake zu fahren. Der Himmel war bedeckt doch es regnete nicht. In der Nacht jedoch fing es heftig zu regnen an und die Temperaturen fielen auf 10 Grad.
Auch am nächsten Morgen Regen,Regen,Regen. Als es dann endlich gegen 10 Uhr aufhörte packten wir zusammen und fuhren los. Schon nach kurzer Zeit sahen wir aus wie Schlammcatcher. Vorsichtig auf den glitschigen Straßen, immer wieder mit Sonne und Regen verwöhnt, hangelten wir uns bis Anglemont, am Sushwap Lake entlang. Hier gab es wieder Asphalt unter den Pneus und auch die Sonne trocknete uns wieder. Ab Adamslake gab es nochmal eine kurze Gravelroad, dann ab auf den Highway 5 bis Little Fort und dann zum schönen BridgeLake wo wir einen schönen ForestCampground fanden. Die drohenden Regenwolken wollten jedoch nicht verschwinden. In dieser Nacht fielen die Temperaturen auf 6 Grad, aber mit der guten Downmatte und dem guten Schlafsack war das kein Problem. Nur Jürgen mußte etwas unter der Kälte leiden.
Am nächsten Tag zogen die Temperaturen aber von 10Grad morgens, wieder langsam auf 18 Grad an. Wir fuhren dann auf der Bonaparteroad nach 70 Mile House wo wir uns mit einem Kaffee und Hamburger aufwärmten. Von hier war es nicht mehr weit bis Clinton, wo wir auf Rick trafen.Ein alter Freund von Jürgen, mit dem er schon seit 25 Jahren Motorradtouren macht.
Heute am Dienstag den 06.07.10 sollte also die erste Etappe gemeinsam, Richtung Bella Coola, zuerst nach Hanceville gehen. Die ersten drei Km waren Asphalt, dann jedoch ging es hoch in die Berge, über zum Teil mit Spurrillen in den trockenen Lehmstraßen, durch abgebrannte Wälder immer höher bis wir einen wunderbaren Ausblick auf ein tief eingeschnittenes Tal des Fraser Rivers hatten. Von hier oben konnte wir einen kurzen Teil des uns bevorstehenden Weges sehen. Ein Schild warnte uns vor einer 23 %igen Abfahrt. Die hatte es in sich. Meine ca.350kg Lebendgewicht schoben mächtig nach unten und ich mußte mich vorsichtshalber lange Strecken mit dem ersten Gang die schottrige Serpentinenpiste hinabschmuggeln um nicht die Bremsen zu heiß werden zu lassen und so unten ohne Bremsbeläge ankomme. Nach vielleicht 6 km waren wir unten in dem kochend heißen Tal in dem Temperaturen von ca. 33 Grad herrschten. Waren schon die Aus- und Tiefblicke von oben atemberaubend, so konnte man sich hier unten in der trockenen, wüstenartigen Landschaft nicht satt sehen von dem Fraser River der sich hier durch Felsbarrieren und Engstellen seinen Weg gesucht hat. Endlich nach langer Fahrt auf der sehr kurvigen Straße gab es mal eine Gelegenheit um zum Fluß hinab zu fahren und uns ein bischen abzukühlen, Schatten gab es allerdings keinen. Als es über eine Stahlhängebrücke ging, entfernten wir uns von dem mächtigen River und kamen zur GangRanch ins Weideland hoch. Hier jedoch mußten wir nach dem Weiterweg fragen, denn der sah aus wie nicht mal ein Feldweg aussah. Relativ unbefahren und verwachsen und so kamen uns schon heftige Zweifel auf ob wir hier denn richtig sind, in dieser weit und breit menschenleeren Gegend. So kamen wir nach 7 Stunden totmüde am FletcherLake auf einem ForestCampground an. Dies waren heute nur 220 km, aber das war Schwerstarbeit, Hitze und zum Teil sehr schwierige Piste. Unser Tagesziel Hanceville haben wir fast erreicht, es fehlten nur ca. 35km.
Am nächsten Morgen wurden die fehlenden km schnell abgespult um in Hanceville, wo es nur ein Pup und eine Tanke gab, Kaffe zu trinken. Von hier ging es nun auf Asphalt auf dem Highway 20, imme nach Westen über Redstone, TatlaLake und NimpoLake nach AnahimLake. Direkt am See suchten wir uns einen Campground mit Duschen und einem fantastischen Blick über den See, bei allerschönstem Wetter. Doch die schönste Gegend nützt nichts wenn dich die Moskitos überfallartig heimsuchen. Je tiefer die Sonne stand, um so agressiver wurden diese Viecher. Da konnte man in Moskitospray baden, hier war es nicht zum aushalten. Wie das die Anwohner hier aushielten, unglaublich. So blieb nur allzu schnell der Rückzug ins Zelt.
Donnerstag den 08.07.10
Lange ausschlafen, bis die Sonne uns aus dem warmen Zelt trieb. Gemütlich Frühstücken und langsames Packen war angesagt, denn am Morgen waren die Moskitos längst nicht so angriffslustig wie gestern Abend. Heute hatten wir auch nur ca. 150km vor uns, bis Bella Coola. Auf einer sehr gut befahrbaren Gravel, ging es bei tollen Anblicken der entfernt liegenden Schnee-und Gletscherbehangenen Küstenberge langsam auf ca. 1500m. Von hier ging es nun hinab auf der HankmanPass-Straße ins wunderschöne lang gezogene Tal von Bella Coola. Auf dieser gut zu fahrenden Straße stand am Wegesrand ein Blackbär und schaute den vorbeifahrenden Trailern und uns zu. Als ich meine Camera herauzog drückte ich vermutlich den falschen Knopf, während der Fahrt und vor Aufregeung, denn später war kein Bild von einem Bären zu finden. Ca. 50km vor Bella Coola liegt Hagenborg. Hier haben sich vor langer Zeit Dänen niedergelassen, das man an den schönen kleinen Holzhäuschen mit den Miniatur-Windmühlen erkennen kann. Auf den letzten 50km bis Bella Coola sieht man Kirschbäume und andere Obstbäume in den Gärten, das zeigt das es hier im Winter nicht sehr kalt wird und es schöne Sommer gibt, obwohl wir hier doch hoch im Norden sind. In Bella Coola an der Westküste von Canada angekommen wollen wir zwei Nächte bleiben, um uns etwas zu erholen.