PANAMA

Wer mehr über Panama wissen möchte Hier gibt es mehr.

Grenze nach Panama.

Dienstag 23.11.10

Heute müssen wir die Grenze nach Panama überqueren. Die Ausreise aus Costa Rica benötigt keine 5 Minuten, aber die Einreise nach Panama dauerte wieder mal fast 2 Stunden, da hier das Computersxstem nicht funktionert und alles mit der Hand ausgefüllt werden muß. Noch dazu alles in zigfacher Ausführung wofür noch Kopie und Kopien und Kopien benötigt werden. Hier in der Grenzstation erwischt uns dann noch ein heftiger Regenguß, weswegen wir nochmals ca. 20 min warten mußten. Wir schaften es noch bis zur Playa Las Lajas wo wir eine Art Cabana fanden.

Unsere nächste Etappe am folgenden Tag  ging bis nach San Carlos, ca. 100km vor Panama City.

PANAMA CITY

Die Fahrt durch Panama verlief eigentlich problemlos, jedoch stehen unzählige Polizeikontrollen mit Radarpistole am Straßenrand. Bevorzugt stehen sie hinter einer Bergkuppe oder nach einer Kurve und diese Cops sieht man leider viel zu spät. So mußten auch wir einmal anhalten, aber sie konnten kein richtiges englisch und so war die Verständigung ziemlich mühsam. Glück für uns, er beließ es bei einer Ermahnung.

 

In Panama City angekommen erwartete uns ein ziemlich stockender Verkehr und deßhalb benötigten wir doch eine gewisse Zeit bis wir das Backpacker Hostel Zulys fanden, das nun einen anderen Namen hat, nämlich Hostel  CASA RICA.

Panama City ist eine riesige Stadt, mit enormen Stopp and Go Verkehr, Hochhäusern und einem furchtbarem Gehupe und Lärm.  In der Stadt an der Küste hat es gestunken wie in einer Kloake, dazu tropische Temperaturen in den Häuserschluchten zwischen den Wolkenkratzern.

Morgen geht es an die Nord -bzw. Ostküste von Panama, dort werden wir an Bord von der Stahlratte gehen und hoffentlich einen schönen Segeltörn durch die Karibik bis nach Cartagena haben.

Am 30.11. sollten wir in Cartagena ankommen.

  KUNA  Nationalpark

Freitag 26.11.10

Heute verlassen wir Mittelamerika. Gegen 12 Uhr  fahren wir von Panama City los in Richtung  Garien Gap. Nach etwa 50km auf der Panamericana, kurz vor der kleinen Ortschaft  El Illanus, biegen wir links ab um an die Karibikküste zu kommen, wo das Schiff „Stahlratte“ auf uns wartet. Die Straße dahin ca. 50km ist zwar geteert, aber es geht ständig steil rauf und runter. Da es jetzt ungünstigerweise anfängt zu regnen, müssen wir sehr gut aufpassen, denn es gibt auch noch unzählige scharve Kurven in den Abfahrten und den Steigungen. Aber die Landschaft sieht großartig aus, grüner dichter Dschungel mit Regenwolken zwischen den Bäumen. Als wir in den Kuna Nationalpark kommen, muß jeder 9 $ Eintritt bezahlen, bevor wir weiterfahren dürfen. Als wir dann nach fast 3 Stunden an dem Anlegepier ankommen, nehmen uns die Kunas nochmal je 2 $ ab, damit wir auf den Anlegesteg fahren dürfen. Da wir leider etwas zu spät ankommen, ankert die Stahlratte bereits wieder ca. 50m vom Anlegesteg entfernt in der karibischen See. Es ist viel Betrieb auf dem Steg, es werden ständig Boote ein und ausgeladen mit Waren und mit Touristen, die auf den naheliegenden Kunainseln übernachten wollen. Die Kuna – Indianer haben sich vor langer Zeit das Recht erkämpft, ihr Gebiet selbstständig verwalten zu dürfen. So leben sie relativ abgeschottet von der restllichen Welt, lassen nur wenige Touristen hinein, vermischen sich nicht mit Fremden und es besteht absolutes Alkoholverbot, das natürlich umgangen wird.  

Das Motorradverladen

Es sind bereits 16 Motorräder verladen und wir sollen warten bis noch ein Biker kommt, der noch fehlt. In der Zwischenzeit haben wir unseren Spaß mit den neugierigen Kuna-Indianern. Sie lassen sich gerne fotografieren und machen jeden Spaß mit. Dann wird unser Gepäck aufs Schiff rüber gebracht und anschließend werden wir mit dem Schlauchboot abgeholt. Ein großes Hallo mit dem Kapitän Ludwig und den übrigen 16 Motorradreisenden, die alle das gleiche Ziel haben nämlich Usuhaia, außer mir  denn mein Ziel heißt nur, Chile. Aber bis dahin ist noch ein langer Weg und der Weg ist das eigentliche Ziel.  Als gegen 5 Uhr der noch fehlende Biker immer noch nicht da ist, beschließt Ludwig, an den Steg zu fahren und unsere beiden Bikes einzuladen. Es ist schon ein besonderer Anblick, sein Motorrad in der Luft schweben zu sehen. Anschliesend verzurrt Rolli, das einzige Crewmitglied im Moment, unsere Bikes sicher und fest an der Reling. Dann fährt Ludwig ein paar hundert Meter ins Meer hinaus zu einer der bewohnten Inseln. Hier wird für die Nacht geankert, denn wir werden heute Nacht auf der Insel einige Tanzvorführungen zu sehen bekommen und auch unser Abendessen von den Kunas serviert bekommen. Wir werden mit dem Schlauchboot auf die dicht bebaute Insel gebracht, die vielleicht 100m im Durchmesser hat. Alle Hütten sind aus Palmwedel gebaut und sämtliche Türen sind offen, so daß man einen Einblick in die karg ausgestatteten Behausungen hat. Wir laufen durch das Dorf und werden zu einem sogenannten Restaurant gebracht. Eine große offene Hütte mit ein paar Tischen und Bänken darin, direkt am Meer. Hier grillt bereits ein Canadier Fleisch, der aber wie ich später von Ludwig erfahre, hier nicht gerne gesehen wird. Er hat zwar ein Kind mit einer Eingeborenen, aber daß hier ein Fremder wohnt  sehen sie gar nicht gerne und über kurz oder lang, werden sie ihn hinausekeln. Angeblich darf er sich jetzt schon nicht mehr auf der sogenannten Dorfstraße sehen lassen. Die Dorfältesten versuchen mit allen Mitteln, ihre Gemeinschaft zusammenzuhalten und unter sich zu bleiben.

Es gibt hunderte Inseln hier, von dehnen einige bewohnt sind und einige zum Anbau von Kokosnüssen verwendet werden. Ein Paradies in der Karibik das noch nicht ganz vom Tourismus überflutet wurde.

Unser Kapitän Ludwig, der seit 5 Jahren in den hiesigen Gewässern segelt, ist hier sehr bekannt und beliebt bei Mann und Frau wie man sehen kann. Die Tanzvorführung wird von der Dorfjugend vorgeführt und anschließend gibt es gegrilltes Huhn mit Reis. Zum Trinken gibt es Kubalibre, nein Kunalibre wie es hier heißt und das nicht zu knapp. Es ist ja hier Alkoholverbot. So wird es ziemlich spät bis wir in unsere Kojen bzw. Betten kommen. Eine Besonderheit von der Stahlratte ist, daß hier jeder zahlende Gast ein eigenes Bett, drei gute Mahlzeiten und zu trinken bekommt. Only das Bier muß bezahlt werden.  Das ist bei den anderen Skippern die die gleiche Tour anbieten, nicht die Regel. Zudem übernimmt Ludwig sämtliche Ausfuhr –und Einfuhrformalitäten in Panama und Kolumbien.

San Blas Inseln,  Coco Bandero

Am Samstagmorgen wird der Anker gelichtet und die Reise geht los. Allzuweit geht’s allerdings nicht. Immer noch bei bewölktem Himmel aber sehr angenehmen Temperaturen kommen wir nach ca. 2 Std. an einer Inselgruppe an, wo schon mehrere kleine Segelboote ankern. Jetzt sind wir mitten in der Karibik, traumhafte Inselchen von ca. 20m Durchmesser mit 2 Palmen, bis zu ca. 100m Durchmesser und einem Wald von Kokospalmen. Als die Sonne hinzu kommt ist das Karibik-Bilderbuch Panorama perfekt. Am Abend wird auf einer der Inseln gegrillt und so bringen Roli und ich schon mal die notwendigen Utensilien mit einem Schlauchboot rüber auf die Insel, während die anderen Jungs sich beim Schnorcheln und mit Kunstspringen vom Boot, die Zeit vertreiben. Ich erkunde alleine die Insel ausgiebig und mache mit Josua anschliesend noch eine kleine Fotosession.

 

Langusten in Mangosoße

Nachdem wir das Inselgrillen beendet haben, fängt ein suptropischer Regenschauer an und treibt uns zurück aufs Boot.  Am nächsten Tag wird noch hier an der gleichen Stelle geankert. Zwischendurch kommt dann auch mal die Sonne zum Vorschein und zeigt uns die tatsächliche Schönheit der Karibik. Die Kunas paddeln mit ihren Einbäumen vorbei, winken, lassen sich fotografieren, kommen an Bord und freuen sich über die Abwechslung. Am Nachmittag bringen sie dann 20 kg frisch gefangene Langusten, wofür der Kapitän 200$ bezahlen soll. Es wird heftig diskutiert und am Ende sind sich alle einig. Sie tragen einige Säcke voll Dosenbier von Bord und bestimmt nicht wenige $. Mit dieser Art von Handel leben die Kunas hier sehr gut und kommen so an den verbotenen Alkohol. Wir fotografieren und bestaunen die großen Langusten ausgiebig. Ludwig macht sich sogleich ans Werk und zaubert ein absolut, spitzenmäßig schmeckendes Langustengericht mit Mangosoße, Reis und Salat und anschließendem Früchtemix. Danach kann jeder echten Rum und echte Zigarren aus Kuba probieren, die er immer von seinen Segeltörns aus der Karibik mitbringt. Ein gelungener Tag mit einem feudalem Abschlußessen.

Eine stürmische Überfahrt

Am nächsten Morgen gegen 5 Uhr in der Frühe, wache ich durch ein leichtes Beben auf. Ludwig hat den Motor der Stahlratte angeworfen, denn jetzt geht die Fahrt Richtung Cartagena  los. Leider sieht das Wetter nicht sehr freundlich aus und es wird auch eine ziemliche ruppige Überfahrt. Schon bald sind einige Plätze an der Reeling besetzt. Das Schiff macht schon recht gewaltige Sprünge über die Wellen und man muß sich sehr kräftig an irgendetwas festhalten, um auf den Beinen  zu bleiben. Ich bleibe sehr lange oben auf der Brücke unbeeindruckt stehen, bis ich den Fehler mache und versuche einen Schluck Kaffee zu mir zu nehmen. Den schenk ich schon nach 2 Minuten den Fischen. Die Übelkeit dauerte aber nur ein paar Minuten und so verzichte ich vorsichtshalber  bis zum Abend auf etwas Eßbares. Ich verbringe den kompletten Tag in der Koje und kann auch in der folgenden Nacht, trotz des Geschaukels richtig gut schlafen.

FAZIT:

Mittelamerika ist sehr interessant und sehr zu empfehlen. Kein Problem hier zu reisen, wenn man nur die einfachsten Regeln beachtet.

 

Die Fahrt mit der Stahlratte kann ich auch allen Motorradreisenden nur empfehlen.

Die Stahlratte.

Das Schiff mit dem wir die Überfahrt nach Kolumbien gewagt haben.

Sehr zu empfehelen.

 

Mehr Informationen unter www.stahlratte.de