Salmon River

Am Freitag den 18.08. morgens ging es wieder hinab ins heiße Tal, nach Riggins, wo ich unbedingt meine Vorräte auffrischen mußte und  ins Internetcaffee ging. Vor dem Kaffee stand meine Alp und wurde bestaunt und fotografiert. Als ich  hinaus ging stellte sich heraus daß er auch eine Transalp fährt und wir beide uns dann hervorragend und lange über alles mögliche unterhielten. Er fuhr eine Alp mit Bj. 89 und  meine gefiel ihm ausgesprochen gut. Leider habe ich seinen Namen vergessen.  Danach fuhr ich dann den von Michael empfohlenen Weg, den Salmon River entlang in ein wunderschönes Tal, wo es viele Campmöglichkeiten direkt am Fluß gab.

 Ich jedoch wollte wiedermal hoch hinaus und so fuhr ich noch die ca. 30km lange Serpentinen gespickte Schotterstraße hoch in die Berge, bis nach Burgdorf. Dort erwartete mich ein wunderschöner Hot Spring in dem ich mich sogleich mind. 1 Stunde aalte. Dieser liegt in einer Gosth Thown, einer verlassenen Siedlung, in der nur noch der Hot Spring rege besucht wird und Cabins vermietet werden. Unweit davon entfernt, in einem Forest Campground schlug ich mein Zelt auf.

The nicest grazy Boys und Girls from ATV Club McCall in IDAHO


N 45°20.403´

W 115°56.831`

Lange war ich dort allerdings nicht alleine. Bevor ich mein Zelt aufstellen konnte, haben schon ca. 5 Nachbarn mit ihren riesigen Trailern und Wohnmobilen, neben mir ihren Platz eingenommen. Jeder hatte ein kräftiges ATV dabei, das auch noch entladen werden mußte. Schon kurze Zeit später kam John, stellte sich vor, fragte woher, wohin und warum und gab mir für morgen Tips für Ausflüge mit dem Motorrad in die nähere Umgebung und gab mir auch noch eine sehr genaue Karte des Gebietes, damit ich die ausgesuchten Lookouts auch fand.. Auch Melvin ( Idaspud ) stellte sich vor und erzählte das er vor kurzer Zeit in Hamburg auf einer Hochzeit war und Berlin besuchte.  Die folgende Nacht in meinem Zelt war allerdings saukalt, da wir auf einer Höhe von ca. 1920m übernachteten. Darauf war ich nicht so richtig vorbereitet, denn ich fuhr den ganzen Tag bei ca. 36° durch die Gegend und so mußte ich wohl oder übel, die Nacht etwas frösteln, denn ich war zu faul um auf zu stehen und etwas an zu ziehen.  Am nächsten Morgen fragte mich John ob ich sie nicht begleiten möchte, denn sie wollten genau die Punkte aufsuchen die er mir gestern vorschlug. Natürlich nahm ich die Einladung gerne an und so waren wir sechs ATV Fahrer, eine ATV Fahrerin ( Shirley mit Hund) und ein verrückter German-Motorradfahrer, nämlich ich. Zuerst steuerten sie einen riesig hohen Feuerwachturm an,den Carey Dome Lookout, leider war kein Wächter da und so genossen wir den Ausblick auf die umliegenden Berge eben von unten. Die Wege bis hierher waren für mich fahrbar. Dann ging es weiter zu einer stillgelegten Goldmine, der Kimberly-Goldmine. Auch hier die obligatorischen Gruppenfotos, ein bischen Pause gemacht, die alten über 100 Jahre alten Gebäude inspiziert und weiter ging es zur nächsten Goldmine.

Diesmal wählte der Chief Melvin ( Idaspud) allerdings ATV Roads, die es schon in sich hatten und ich mein fahrerisches Können unter Beweis stellen mußte, um den Anschluß nicht zu verlieren. Dann sollte es hinab ins Tal gehen zum Salmon River, von 7800 Fuss Höhe, auf 2800 Fuss. Das ist etwa von 2800m Höhe auf ca. 900m hinab und dies auf ATV Tracks. Ich habe schon etliches an Offroad gefahren, aber hier kam ich schnell an meine Grenzen. Es waren Stellen dabei die absolut unfahrbar waren, erst recht mit einer 600er und mit Alukoffern behangenen Maschine. Eventuell hätte ich es mit meiner 250er Enduro geschafft, aber vermutlich auch nicht ohne Sturz. So mußte ich ein paarmal heftig absteigen bzw. meine gute Alp vorsichtig zur Seite ablegen. Einmal flog ich über die Maschine, sah den steilen Abgrund vor mir und klammerte mich an den Lenker, sonst hätte ich eine heftige Rutschpartie gemacht, wenn meine Alp nicht oben am Weg liegen geblieben wäre. Von da an und nach jedem hochwuchten der Maschine, schwanden die Kräfte zusehens. Je tiefer wir kamen desto heißer wurde es. Ohne John der hinter mir fuhr und jedesmal die Maschine mit hoch wuchtete und ohne Marvin der vor mir herfuhr und versuchte zumindest die großen Steine aus dem Weg zu räumen, hätte ich das nie geschafft. Deßhalb hier einen ganz besonders Herzlichen Dank an die beiden für die Schwerstarbeit, die sie für mich leisteten. Zwischenzeitlich schoben, beziehungsweise balancierten John und ich die Maschine über absolut unfahrbare Stellen. Nach ca. 10m waren wir beide total erschöpft, mir wurde zwischendurch schwarz vor den Augen und schwindelig, so das ich ab und an 5 min. Pause im Schatten benötigte um überhaupt weiter zu kommen. Denn es gab keinen Ausweg, ich mußte hinunter. Stellt euch den Weg stellenweise so vor : ein ausgewaschenes Flußbett ca. 1,6m breit mit den entsprechend großen und kleinen Kieselsteinen und das oft bei einem Gefälle, so das wir zu zweit ordentliche Mühe hatten, das Motorrad überhaupt in der Senkrechte zu halten, wenn wir es versuchten ein Stück abwärts zu bringen. Wenn es mir irgendwie fahrbar erschien, versuchte ich zu fahren bzw. zu rutschen soweit es ging, bis ich wieder auf der Seite lag, denn das beidseitige schieben erforderte immense Anstrengung. Ca. 100m vor der Hauptstraße war ich total am Ende, ich lag am Bachrand und versuchte wieder zu mir zu kommen. Da schoben die restlichen Begleiter das letzte Stück die Maschine hinunter zur Hauptstraße. Dort wurde ich erstmal gründlich versorgt von den Jungs, mit Sandwichs, Wasser und Bonbons um wieder zu Kräften zu kommen. Denn der Ritt war noch nicht zu Ende. Jetzt begann der Rückweg, ca. 40km den Berg wieder hoch und das auf einer Gravelroad, die ich allerdings am Tag zuvor schon einmal gefahren bin. Zuvor sahen wir jedoch noch einen Schwarzbären, direkt an der Straße auf einem Apfelbaum sitzend, der genüßlich sich einen Apfel nach dem anderen sich ins Maul schob. Wir standen alle unten herum und fotografierten den frechen Burschen, auch Shirley mit ihrem treuen Begleiter.

 

Auf dieser sandigen Serpentinenpiste den Berg hinauf, machte das Motorradfahren wieder richtig Spass und zog deshalb kräftig am Gas, vermutlich auch aus Freude diese Tortour so heil überstanden zu haben.  Nie mehr eine ATV Strecke, denn diese Gefährte können so ziemlich alles befahren was es gibt. Aber nicht ein Motorrad mit nur zwei Rädern.  Nur zur Info, die Gesamtkilometer der Tour betrug ca. 110km. Im Lager angekommen verabreichten sie mir gleich mal ein eiskaltes Bier zur Erholung. Dann brauchte ich zur Erholung dringend eine Dusche und fuhr ins Hot Spring nach Burgstall, um eine Stunde in dem herrlich warmen Wasser zu relaxen. Als ich zurück kam war bereits das Abendessen fertig und sie luden mich zu einem herrlich WellDown gegrilltem Steak mit allem möglichen leckeren Zutaten ein. Anschließend gab es noch leckeren, von den Frauen selbst gebackenen Geburtstagskuchen, denn Bud hatte seinen 67 igen.  Ja diese grazy Boys und Girls waren alle bereits über 66 Jahre und spielten mit diesen 700ccm starken ATV s wie kleine Jungs mit 20 Jahren. Ganz große Klasse.   

Die folgende Nacht schlief ich natürlich besonders gut, zudem es auch nicht mehr so kalt war. Am nächsten Tag fuhren sie sogleich wieder los zur nächsten Tagesetappe, wo ich natürlich dankend ablehnte. Sie zeigten mir aber eine für Biks gut zu fahrende und sehr interessante Gravel-Strecke hinein in diese wunderschöne und wilde Landschaft, wieder bis zu der alten Minen-Ghost Thown Warren. Hier erklärte mir einer der wenigen Einwohner die wieder hier leben und Gold schürfen, wie alt die Gebäude sind und was sie einmal beherbergten. Anschliesend wanderte ich durch und um die Siedlung und fotografierte alte Maschinen und Gebäude.

  Am Abend wurde ich wieder zu Hamburger und leckeren Maiskolbenessen eingeladen. Zum Abschluß gab es wieder einen äußerst leckeren Kuchen, gebacken von Marvins Frau. Auch das abendliche große Lagerfeuer durfte nicht fehlen.

Ein unvergeßliches Erlebniss, auch die ATV ler werden mich garantiert nie mehr vergessen. Nochmal einen schönen Gruß nach McCall und ein großes Dankeschön für die Gastfreundschaft und die sehr netten Tage mit euch.

Doch meine Reise sollte ja hier noch nicht zu Ende sein, obwohl IDAHO ein Staat wäre, in dem ich mich wohl fühlen könnte, inmitten dieser großartigen Landschaft, wie sich auch noch in den nächsten Tagen zeigen wird.